Montag, 30. Mai 2016

Angsthunde - Deprivation

Bei ängstlichen Hunden denkt man gerne, die müssen etwas Schlimmes erlebt haben, aber es gibt auch ängstliche Hunde, die Angst haben, weil sie von der 3.-12. Lebenswoche gar nichts erlebt haben....
Gerade solche Hunde gibt es aus dem Auslands-Tierschutz. Dort werden die Hunde aufgegriffen oder gerettet, die keinen Menschenkontakt hatten, nie eine Stadt oder eine Wohnung von innen kennengelernt haben und sich jetzt über das deutsche Familienleben freuen sollen.
Da das Gehirn der Hunde in der sensiblen Phase diese Umweltreize nicht kennengelernt haben (Deprivation), ist es nur über Jahre möglich, den Hund an diese neue Lebensweise zu gewöhnen, ohne dass er mit Fluchttendenzen und panischem Verhalten reagiert. Und er wird nie ein normaler freundlicher kuscheliger Familienhund werde. Wenn man dies berücksichtigt, kann man dem Hund in einer gewissen Weise ein hundefreundliches, auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Leben in Deutschland ermöglichen.
Hier ist eine tolle Webseite zu diesem Thema:www.angsthund.de

PS: Angsthunde die ausgebüchst sind, darf man nie aktiv suchen, da sie in ihrer Panik immer weiter weglaufen werden. Wenn diese Hunde nach ein paar Tagen aus ihrer Panik erwachen, bemühen sie sich (meistens in den frühen Morgenstunden) wieder zurück zu ihrer Wohnung zu laufen und stehen dann vor der Tür.
PPS: auch mit Angsthunden kann man natürlich trainieren, gerade durch gemeinsam gelöste Aufgaben entsteht Vertrauen. Eine tolle Möglichkeit ist dafür die Nasenarbeit und das Mantrailen.

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